Alexander Zickler

Alexander Zickler
Alexander Zickler 2009
im Trikot des FC Red Bull Salzburg
Personalia
Geburtstag 28. Februar 1974
Geburtsort Bad Salzungen, DDR
Größe 188 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1980–1992 Dynamo Dresden
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1992–1993 Dynamo Dresden 18 0(3)
1993–2005 FC Bayern München 214 (51)
2005–2010 FC Red Bull Salzburg 137 (56)
2010–2011 LASK Linz 15 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1993–1996 Deutschland U21 17 0(7)
1998–2002 Deutschland 12 0(2)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2012–2014 FC Red Bull Salzburg U16 (Co-Trainer)
2014–2017 FC Red Bull Salzburg U15
2017 FC Liefering (Co-Trainer)
2017–2019 FC Red Bull Salzburg (Co-Trainer)
2019–2021 Borussia Mönchengladbach (Co-Trainer)
2021–2022 Borussia Dortmund (Co-Trainer)
2022– RB Leipzig (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Alexander Zickler (* 28. Februar 1974 in Bad Salzungen) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Aus der Jugend von Dynamo Dresden hervorgegangen, spielte er 12 Jahre beim FC Bayern München, gewann dort zahlreiche Titel und wechselte anschließend nach Österreich. Er fungierte in der deutschen Bundesliga oft als Einwechselspieler; in 232 Partien wurde er 102-mal eingewechselt.

Seit 2017 arbeitet Zickler als Co-Trainer von Marco Rose, zuerst beim FC Red Bull Salzburg, daraufhin bei Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und seit 2022 bei RB Leipzig.

Spielerkarriere

Vereine

Dynamo Dresden

Vom sechsten bis 19. Lebensjahr durchlief Zickler die Jugendabteilungen von Dynamo Dresden und erhielt mit 18 Jahren einen Lizenzspielervertrag bei den Profis. Am 23. Oktober 1992 (11. Spieltag) gab er sein Bundesliga-Debüt, als er in der 68. Minute für Ralf Hauptmann in dem mit 1:2 verlorenen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg eingewechselt wurde. Am 27. März 1993 erzielte er seine ersten beiden Tore; unter Trainer Klaus Sammer wurde Borussia Dortmund mit 3:0 Toren besiegt. Insgesamt traf er für die Dresdner in 18 Bundesligaspielen dreimal.[1]

FC Bayern München

Mit der Saison 1993/94 begannen zwölf Jahre, in denen Zickler zahlreiche Erfolge erringen konnte, aber auch zahlreiche Verletzungen einstecken musste. Am 7. August 1993 (1. Spieltag) stand er in der Startelf des FC Bayern München, der das Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 3:1 gewann. Sein Pflichtspieldebüt gab er zuvor am 2. August 1993 beim 5:1-Auswärtssieg gegen die Amateurmannschaft von Werder Bremen in der 1. Runde um den DFB-Pokal. Am 15. September 1993 debütierte er auf internationaler Vereinsebene, als er beim 4:3-Sieg im Auswärtsspiel gegen den FC Twente Enschede in der 1. Runde um den UEFA-Pokal zum Einsatz kam.

Am 26. Mai 1999 erlebte er den bittersten Moment seiner Zeit beim FC Bayern München, als Manchester United durch zwei Tore in der Nachspielzeit das Champions-League-Finale innerhalb von 120 Sekunden mit 2:1 für sich entschied.[2] Sein wohl wichtigstes Tor für die Bayern erzielte er am 12. Mai 2001 (33. Spieltag) mit dem Treffer zum 2:1-Sieg in der 90. Minute im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Zeitgleich gewann der VfB Stuttgart – nur sieben Sekunden zuvor erzielte Krassimir Balakow für den VfB Stuttgart das 1:0-Siegtor – gegen den FC Schalke 04, sodass der FC Bayern München den ersten Tabellenplatz einnahm und diesen am letzten Spieltag auch nicht mehr abgab. Wenige Tage später gewann er mit der Mannschaft das Finale der Champions League, in dem er in der 100. Minute eingewechselt wurde und mit einem Tor im Elfmeterschießen zum Gewinn beitrug. Insgesamt spielte er für die Bayern in 63 Partien im Europapokal.[3]

Zicklers gesundheitliche Leidensgeschichte begann im Jahr 2002, in dem die Entfernung eines Tumors am rechten Schienbein ihn um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea brachte. Ein Jahr später erlitt er einen Ermüdungsbruch am operierten Unterschenkel und einen zweiten Schienbeinbruch nur wenige Tage vor dem Saisonbeginn 2003/04. Kurz vor der Rückkehr in die Profimannschaft brach er sich bei einem Spiel der Amateurmannschaft das Schienbein zum dritten Mal. Zu diesem Zeitpunkt glaubte bereits keiner mehr an eine vollständige Genesung des Stürmers.

FC Red Bull Salzburg

Ab der Saison 2005/06 war Zickler beim österreichischen Bundesligisten FC Red Bull Salzburg unter Vertrag. Am 12. Juli 2005 (1. Spieltag) gab Zickler sein Bundesligadebüt, das mit der 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den Grazer AK endete. Mit 31 Einsätzen und neun Toren trug er zum zweiten Platz in der Meisterschaft bei. In der Saison 2006/07 war er 22 Mal erfolgreich und sicherte sich damit den Titel des Torschützenkönigs und des österreichischen Meisters. In der Saison 2007/08 wurde Zickler mit 16 Treffern abermals Torschützenkönig, vor Mario Haas (14) und Ivica Vastić (13). In der darauffolgenden Spielzeit stand Zickler zwar im Schatten seines Sturmpartners Marc Janko, trug jedoch als Mannschaftskapitän mit fünf Toren in 24 Bundesligaspielen zu seinem zweiten Meistertitel in Österreich bei. In der Folgespielzeit wurde Zickler nur noch sporadisch eingesetzt und so kam es, dass sein Vertrag in Salzburg nicht verlängert wurde. Trotzdem gelang ihm mit der Mannschaft 2010 der dritte Meistertitel. Wenige Tage danach gab er bekannt, seine Karriere beim LASK in Linz fortzusetzen, vereinbarte aber mit dem FC Red Bull Salzburg, dass er nach seiner aktiven Spielerkarriere zurückkehren könne, um im Nachwuchsbereich zu arbeiten.

LASK

Zickler gab sein Debüt für den LASK am 21. August 2010 (5. Spieltag) bei der 0:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den FC Wacker Innsbruck. Mit der zwischenzeitlichen 2:1-Führung beim 3:3-Unentschieden am 25. September 2010 im Auswärtsspiel gegen den SV Mattersburg gelang ihm auch sein einziges Tor in 15 Bundesligaspielen für LASK. Zum Saisonende 2010/11 beendete Zickler seine aktive Karriere.

Nationalmannschaft

Zickler spielte von 1993 bis 1996 in der U-21-Nationalmannschaft, für die er am 16. November 1993 – beim 2:0-Sieg über die Auswahl Luxemburgs – debütierte und das 1:0 erzielte. Sein letzter Einsatz datiert vom 20. Februar 1996 als in Portugal ein 3:3-Unentschieden erzielt wurde.

In der A-Nationalmannschaft gab Zickler seinen Einstand am 18. November 1998 beim 1:1-Unentschieden im Testspiel in Gelsenkirchen gegen die Auswahl der Niederlande mit Einwechslung für Mario Basler in der 72. Minute. Zwischen 1998 und 2002 trug er zwölfmal das Nationaltrikot und erzielte dabei zwei Tore;[4] diese gelangen ihm am 16. August 2000 beim 4:1-Sieg über die Auswahl Spaniens. Sein letztes Länderspiel bestritt er am 11. Oktober 2002 beim 1:1-Unentschieden in einem Freundschaftsspiel in Sarajevo gegen die Auswahl Bosnien-Herzegowinas nach seiner Einwechslung für Miroslav Klose in der 78. Minute.

Trainerkarriere

Nach seiner aktiven Karriere trat Zickler einen Posten im Jugend-, Fan- und Sponsorenbereich des FC Red Bull Salzburg an[5] und war nebenbei seit dem Frühjahr 2012 für den ASV Taxham in der letztklassigen österreichischen 2. Klasse noch als Spieler aktiv.[6] Ab der Saison 2012/13 war er Co-Trainer bei Jugendteams von Red Bull Salzburg.[7]

Ab Februar 2017 war Zickler Co-Trainer von Thomas Letsch beim FC Liefering.[8] Zur Saison 2017/18 wurde Zickler Co-Trainer von Marco Rose beim Bundesligisten FC Red Bull Salzburg.[9]

Zur Saison 2019/20 folgte er Marco Rose als Co-Trainer zum deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach.[10] Das Gespann wurde mit der Mannschaft einmal Vierter sowie einmal Achter und trat mit diesem im Europapokal an.

Vom 1. Juli 2021 bis zum 20. Mai 2022 war Zickler gemeinsam mit René Marić Assistenztrainer von Marco Rose bei Borussia Dortmund. Das Trainerteam übernahm den Tabellendritten der Vorsaison von Edin Terzić, der technischer Direktor des Vereins wurde, und dessen beiden Co-Trainern. Nach der Saison 2021/22 wurde der gesamte Trainerstab aufgrund eines unbefriedigenden Saisonergebnisses entlassen.

Anfang September 2022 übernahm Marco Rose den Bundesligisten RB Leipzig als Nachfolger des zuvor freigestellten Domenico Tedesco. Teil von Roses Assistenztrainer-Gespann war erneut Zickler.

Erfolge

Auszeichnungen

Sonstiges

In der Zeit von 1993 bis 2005, in der Zickler 214 Bundesligaspiele für den FC Bayern München bestritten hatte, avancierte er mit 18 Toren nach 102 Einwechslungen zum torgefährlichsten „Joker“. Am 20. Mai 2017 wurde seine Bestmarke vom Freiburger Nils Petersen um ein Tor überboten, als dieser bei der 1:4-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München zum 1:2 traf.[11]

In seiner Bundesligazeit erzielte Zickler 54 Tore in 45 Spielen. In den 45 Partien, in denen er als Torschütze erfolgreich war, holte er 40 Siege und fünf Remis. Kein anderer Spieler traf in der Ligageschichte so häufig, ohne dabei je verloren zu haben.[12]

Weblinks

Commons: Alexander Zickler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Alexander Zickler in der Datenbank von weltfussball.de
  • Alexander Zickler in der Datenbank von fussballdaten.de
  • Alexander Zickler in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)

Einzelnachweise

  1. Matthias Arnhold: Alexander Zickler – Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 28. Januar 2016, abgerufen am 3. Februar 2016. 
  2. Spielbericht auf SPIEGEL online
  3. Marcel Haisma: Alexander Zickler – Matches in European Cups. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 28. Januar 2016, abgerufen am 3. Februar 2016. 
  4. Matthias Arnhold: Alexander Zickler – International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 28. Januar 2016, abgerufen am 3. Februar 2016. 
  5. transfermarkt.de "Zickler wird Red Bull-Mitarbeiter"
  6. Zickler kickt in Liga 8! Sportnet.at, 2. Februar 2012, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  7. Jungbullen AKA 15 (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive), Website Red Bull Salzburg, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  8. FC Liefering: Neuer Co-Trainer beim FC Liefering, abgerufen am 23. Februar 2017.
  9. Laola1.at
  10. Marco Rose wird zur neuen Saison Borussias Cheftrainer (Memento vom 29. Mai 2019 im Internet Archive), borussia.de, 10. April 2019, abgerufen am 10. April 2019.
  11. Spielbericht auf Kicker.de
  12. Kicker Ausgabe 8/2024 vom 22. Januar 2024
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller

Österreichs Fußballer des Jahres (APA-Fußballerwahl)

1984, 1985: Herbert Prohaska | 1986: Toni Polster | 1987: Heribert Weber | 1988: Herbert Prohaska | 1989: Gerhard Rodax | 1990: Andreas Ogris | 1991: Néstor Gorosito | 1992: Andreas Herzog | 1993: Franz Wohlfahrt | 1994: Heimo Pfeifenberger | 1995: Michael Konsel | 1996: Ivica Vastić | 1997: Toni Polster | 1998, 1999: Ivica Vastić | 2000: Radosław Gilewicz | 2001: Ronald Brunmayr | 2002: Vladimír Janočko | 2003: Andreas Ivanschitz | 2004: Steffen Hofmann | 2005: Mario Bazina | 2006: Alexander Zickler | 2007: Ivica Vastić | 2008: Marc Janko | 2009: Steffen Hofmann | 2010: Zlatko Junuzović | 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016: David Alaba | 2017: Marcel Sabitzer | 2018: Marko Arnautović | 2019: Erling Haaland | 2020, 2021, 2022: David Alaba

Personendaten
NAME Zickler, Alexander
ALTERNATIVNAMEN Zico
KURZBESCHREIBUNG deutscher Fußballspieler
GEBURTSDATUM 28. Februar 1974
GEBURTSORT Bad Salzungen, Deutschland