Alfons Deissler

Alfons Deissler (1984)

Alfons Deissler (* 2. April 1914 in Weitenung bei Bühl; † 10. Mai 2005 in Freiburg im Breisgau) war ein katholischer deutscher Theologe (Alttestamentler).

Leben und Werk

Deissler studierte Philosophie und katholische Theologie an der Universität Freiburg, er promovierte 1938 mit der Arbeit „Fürstabt Martin Gerbert von St. Blasien und die theologische Methode.“ 1939 zum Priester geweiht, studierte er 1948 bis 1950 in Paris am Institut Catholique und an der Sorbonne. Er habilitierte sich 1951 mit der Arbeit „Psalm 119 (118) und seine Theologie.“ 1951 bis 1982 hatte er den Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie und Exegese an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Freiburg inne. Zu seinen Schülern zählt unter anderem der Erfurter Alttestamentler Joseph Reindl.

Zusammen mit Walter Kasper, Joseph Ratzinger, Karl Lehmann und anderen plädierte er im Februar 1970 mit dem Memorandum zur Zölibatsdikussion für eine eindringliche Überprüfung und differenziertere Betrachtung des Zölibatsgesetzes der lateinischen Kirche.[1]

Alfons Deissler gilt als einer der führenden katholischen Alttestamentler des 20. Jahrhunderts. Seine exakte historisch-kritische Arbeit mit spirituellem Tiefgang hatte breite öffentliche Wirkung, besonders sein Werk: „Die Grundbotschaft des Alten Testaments – Ein theologischer Durchblick“ (1972) und seine dreibändige Auslegung der Psalmen (1963/64). Er gehörte zum Kreis der Übersetzer des Alten Testamentes in der Einheitsübersetzung. In den 80er Jahren veröffentlichte er in der Reihe „Die Neue Echter Bibel“ einen Kommentar zu den 12 (kleinen) Propheten.

Literatur

  • Rudolf Mosis, Lothar Ruppert (Hrsg.): Der Weg zum Menschen – Zur philosophischen und theologischen Anthropologie. Festschrift zum 75. Geburtstag von Alfons Deissler (1989)

Weblinks

  • Literatur von und über Alfons Deissler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Bibliographie Alfons Deißler (1914-2005). Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau, abgerufen am 9. Juli 2022. 

Einzelnachweise

  1. Memorandum vom 9. Februar 1970.
Inhaber der Professuren für Bibelwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im 20. und 21. Jahrhundert

Altes Testament:  Arthur Allgeier (1919–1951) | Alfons Deissler (1951–1982) | Lothar Ruppert (1984–1998) | Hubert Irsigler (1998–2011) | Ulrich Dahmen (seit 2012)

Neues Testament:  Alfred Wikenhauser (1929–1951) | Anton Vögtle (1951–1978) | Rudolf Pesch (1980–1984) | Lorenz Oberlinner (1984–2008) | Ferdinand R. Prostmeier (seit 2009)

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Personendaten
NAME Deissler, Alfons
KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe (Alttestamentler)
GEBURTSDATUM 2. April 1914
GEBURTSORT Weitenung bei Bühl
STERBEDATUM 10. Mai 2005
STERBEORT Freiburg im Breisgau