Branisella

Branisella
Zeitliches Auftreten
Oberes Oligozän
vor rund 26 Mio. Jahre
Fundorte
  • Bolivien
Systematik
Primaten (Primates)
Trockennasenprimaten (Haplorrhini)
Affen (Anthropoidea)
Neuweltaffen (Platyrrhini)
incertae sedis
Branisella
Wissenschaftlicher Name
Branisella
Hoffstetter, 1969
Art
  • Branisella boliviana

Branisella ist eine ausgestorbene Gattung der Primaten, die vor rund 26 Millionen Jahren im Oberen Oligozän in Südamerika vorkam. Branisella ist nach Perupithecus die zweitälteste bekannte Gattung der Neuweltaffen, der alleinigen heute in Amerika lebenden Primatengruppe (mit Ausnahme des Menschen). Die bislang einzige wissenschaftlich beschriebene Art der Gattung ist Branisella boliviana.

Erstbeschreibung

Die Erstbeschreibung der Gattung Branisella und ihre Typusart Branisella boliviana wurde 1969 von Robert Hoffstetter veröffentlicht.[1]

Bedeutung der Funde

Die Funde, zum größten Teil Kieferknochen und einzelne Zähne, stammen aus einer Fundstelle in Bolivien. Aus dem Bau der Zähne wurde abgeleitet, dass die Neuweltaffen sich nicht aus den früher in Amerika beheimateten Omomyidae – einer den Koboldmakis ähnlichen ausgestorbenen Familie der Primaten – entwickelten, sondern abstammungsmäßig eine Schwestergruppe der Altweltaffen bilden und auf nicht genau bekannte Weise – vermutlich auf Treibholz segelnd – den Atlantik überquert hatten.

Literatur

  • M. Takai, F. Anaya, N. Shigehara, T. Setoguchi: New fossil materials of the earliest new world monkey, Branisella boliviana, and the problem of platyrrhine origins. In: American Journal of Physical Anthropology. Band 111, Nr. 2, Februar 2000, doi:10.1002/(SICI)1096-8644(200002)111:2<263::AID-AJPA10>3.0.CO;2-6, ISSN 0275-2565, PMID 10640951, S. 263–281.

Weblinks

  • Eintrag Branisella Hoffstetter 1969 auf paleobiodb.org

Einzelnachweise

  1. Robert Hoffstetter: Un primate de l’oligocene inférieur sud-Américan: Branisella boliviano gen. et sp. nov. In: Comptes rendus de l’Académie des sciences. D, Sciences Naturelles. Band 269, Nr. 4, Paris 1969, S. 434–437.