Christoph Heubner

Christoph Heubner 2018

Christoph Heubner (* 6. Mai 1949 in Niederaula) ist ein deutscher Schriftsteller und Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees.

Leben

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Christoph Heubner wurde als Sohn des Pfarrers Horst Heubner geboren und wuchs in hessischen Dörfern auf: Besuch der Volksschule in Lingelbach und Cölbe, Übergang zum Gymnasium Philippinum in Marburg, Abitur an der Gesamtschule Kirchhain.

Er leistete Zivildienst, war im Rahmen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Oxford in einem Obdachlosenasyl tätig und betreute später die ersten Gruppen der Aktion Sühnezeichen in der KZ-Gedenkstätte Stutthof (bei Danzig/Polen). Er studierte Geschichte, Germanistik und Politik in Marburg und Kassel und machte ein erstes Staatsexamen.

Parallel zum Studium arbeitete er (gemeinsam mit Ulrich Leinweber und Alwin Meyer) an Dokumentarfilmen mit:

  • Die Stationen der Lore Diener (Lebensbericht über Lore Diener, Überlebende von Auschwitz, 1974)
  • Helden (Bericht über ein Treffen der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, 1975)
  • Ausflug nach Auschwitz (deutsche Touristen beim Besuch der Gedenkstätte, 1976).

Anschließend hatte er eine Tätigkeit beim Rundfunk (Kirchenfunk und Jugendfunk) und beschäftigte sich mit literarischen Arbeiten. Nach dem Examen folgte eine hauptberufliche Mitarbeit bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Er verfasste 1979 angeregt durch den Auschwitz-Überlebenden Tadeusz Szymański eine Publikation über die Lagerkunst von Auschwitz-Häftlingen.[1]

Nach Törnes Tod im Jahr 1980 beteiligte er sich an der Fortführung der Planungen und Verhandlungen hinsichtlich des Baus der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz: 1986 war die Einweihung des 1. Bauabschnittes der IJBS (2. Bauabschnitt 1996). Er begann 1985, beim Internationalen Auschwitz Komitee mitzuarbeiten. Maurice Goldstein, ein ehemaliger Präsident des IAK, schlug ihn als einen der Vizepräsidenten des IAK vor. Er wurde von der Generalversammlung des IAK mehrmals wiedergewählt.

1985 befreundete Heubner sich dem belarussischen Schriftsteller Wassil Bykau (1924–2003). Sie unternehmen gemeinsame Lesereisen und Veranstaltungen.

Im Juni 2005 wurde Heubner erneut als Mitglied des Vorstandes der Stiftung für die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz gewählt. Heubner ist (Stand 2021) Mitglied der deutschen Delegation bei der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).[2]

Gemeinsam mit Heubner besuchte am 6. Oktober 1999 der Schriftsteller und spätere Literaturnobelpreisträger des Jahres 2017 Kazuo Ishiguro auf Einladung des Internationalen Auschwitz Komitees die Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau. In seiner Nobelvorlesung am 7. Dezember 2017 vor der Schwedischen Akademie hat Kazuo Ishiguro über diese Begegnung und seine essentiellen Überlegungen und persönlichen Herausforderungen während und in der Folge des Auschwitz-Besuchs berichtet.[3]

Am 7. Juni 2018 führte Heubner die Rapper Farid Bang und Kollegah durch das KZ Auschwitz I (Stammlager). Zu Ehren der in der Zeit des Nationalsozialismus im besetzten Polen Ermordeten legten die Rapper an der Todeswand Blumen nieder.[4]

Heubner hat Gedichte und Erzählungen publiziert (siehe unten).

Ehrungen

Werke

  • Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen : nach Auschwitz – drei Geschichten, Göttingen : Steidl, 2019, ISBN 978-3-95829-717-3
  • Durch die Knochen bis ins Herz, Göttingen : Steidl, 2021, ISBN 978-3-95829-937-5
  • Als wir die Maikäfer waren, Göttingen : Steidl Verlag, 2023, ISBN 978-3-96999-200-5
Commons: Christoph Heubner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Lebenszeichen (gemeinsam mit Alwin Meyer und Jürgen Pieplow).
  2. International Holocaust Remembrance Alliance - Germany. In: holocaustremembrance.com. 2. Dezember 2021, abgerufen am 14. März 2022 (englisch). 
  3. Internationales Auschwitz Komitee: 1999 besuchte Kazuo Ishiguro die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Erinnern an gestern, Verantwortung für morgen. In: auschwitz.info. 26. Januar 2015, abgerufen am 19. August 2018. 
  4. Nordwest-Zeitung: Geste gegen Hass: Rapper Kollegah und Farid Bang in KZ-Gedenkstätte. In: nwzonline.de. 7. Juni 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2018; abgerufen am 19. August 2018. 
  5. Verdienstkreuz für Christoph Heubner. In: berlin.de. 21. August 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2018; abgerufen am 20. August 2018. 
  6. Der Bundespräsident / Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Februar 2015. In: bundespraesident.de. 1. Februar 2015, abgerufen am 20. August 2018. 
  7. Großes Verdienstkreuz für Christoph Heubner. In: berlin.de. 8. Dezember 2021, abgerufen am 9. Dezember 2021. 
  8. deutschlandfunkkultur.de: Historiker Christoph Heubner erhält Lothar-Kreyssig-Friedenspreis. Abgerufen am 5. Dezember 2023. 
  9. Charlotte-Petersen-Medaille für Christoph Heubner. In: Oranienstadt Dillenburg. 30. November 2023, abgerufen am 5. Dezember 2023 (deutsch). 
Normdaten (Person): GND: 109054474 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n87806352 | VIAF: 57173075 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Heubner, Christoph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 6. Mai 1949
GEBURTSORT Niederaula