Franz Harringer

Franz Harringer (* 1. März 1894 in Waldburg; † 4. April 1968 in Linz) war ein österreichischer Politiker (SPÖ) und Bundesbahnbediensteter. Er war von 1945 bis 1961 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag und von 1952 bis 1961 dessen Zweiter Landtagspräsident.

Ausbildung und Beruf

Harringer absolvierte nach der Pflichtschule eine Lehre als Schlosser. Nach seinen Wanderjahren trat er 1912 in den Dienst der Steyr-Werke, 1919 wurde er Mitarbeiter der Österreichischen Bundesbahnen. Er war 1933 beruflich als Gewerkschaftsfunktionär aktiv, verlor jedoch 1934 nach dem Verbot der Gewerkschaft seine Anstellung. Dennoch arbeitete er illegal für die Gewerkschaft weiter. Nach insgesamt zehn Verhaftungen und 12 Hausdurchsuchungen wurde 1943 ein Prozess gegen ihn vor dem Volksgerichtshof in Wien eröffnet. Er wurde dort zu acht Monaten Kerker verurteilt, wobei ihn nur seine gute Berufsausbildung vor der Einlieferung in ein KZ schützte.

Politik und Funktionen

Harringer begann seine politische Karriere als Gewerkschaftsfunktionär, wobei er anfangs Obmann-Stellvertreter des Metallarbeiterverbandes in den Steyrer-Werken war. Bei der Bahn war er als Gewerkschaftsvertrauensmann in der Bundesbahn-Hauptwerkstätte aktiv, ab 1933 arbeitete er als Landessekretär der Gewerkschaft und des Rechtsschutzvereins. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte er bei Wiederaufbau der Demokratie in Oberösterreich mit und beteiligte sich am Aufbau der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, für die er sich zwischen 1946 und 1959 als Kammerrat engagierte. 1954 wurde er zum Vizepräsidenten der Arbeiterkammer gewählt. Er gehörte bereits in der ersten Legislaturperiode nach dem Zweiten Weltkrieg dem Oberösterreichischen Landtag als Vertreter der Sozialdemokraten an, wobei er am 13. Oktober 1945 angelobt wurde. Am 1. Oktober 1952 erfolgte seine Wahl zum Zweiten Landtagspräsidenten, eine Funktion, die er bis zum 15. November 1961 ausübte. Am selben Tag schied er auch als Abgeordneter aus dem Landtag aus.

Literatur

  • Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs. 12). Oöla, Linz 1989, ISBN 3-90031-347-4, S. 95 f.

Weblinks

Landtagspräsidenten von Oberösterreich

Erste Präsidenten: Peter Mandorfer | [II. Weltkrieg] | Peter Mandorfer | Matthias Hödlmoser | Rupert Hartl | Josef Schweighofer | Lelio Spannocchi | Johanna Preinstorfer | Angela Orthner | Friedrich Bernhofer | Viktor Sigl | Wolfgang Stanek | Max Hiegelsberger

Zweite Präsidenten: Peter Mandorfer | Rudolf Freyer | Matthias Dallinger | [II. Weltkrieg] | Franz Plasser | Fridolin Schröpfer | Franz Harringer | Ladislaus Hartl | Alois Bachinger | Leo Habringer | Ferdinand Reisinger | Barbara Prammer | Udo Block | Gerda Weichsler-Hauer | Adalbert Cramer | Sabine Binder

Dritte Präsidenten (nach 1945): Alois Bachinger | Jakob Mayr | August Bachmayr | Eduard Rauch | Hans Rödhammer | Alois Bachinger | Rudolf Trauner | Manfred Bodingbauer | Doris Eisenriegler | Adalbert Cramer | Gerda Weichsler-Hauer | Peter Binder

Personendaten
NAME Harringer, Franz
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Politiker (SPÖ)
GEBURTSDATUM 1. März 1894
GEBURTSORT Waldburg (Oberösterreich)
STERBEDATUM 4. April 1968
STERBEORT Linz