Gefecht am San Matteo

Gefecht von San Matteo
Teil von: Erster Weltkrieg

Denkmal zu Ehren der Gefallenen am Gaviapass
Datum 13. August 1918 bis 3. September 1918
Ort Punta San Matteo
Ausgang Sieg Österreich-Ungarns
Konfliktparteien

Italien 1861 Königreich Italien

Osterreich-Ungarn Österreich-Ungarn

Befehlshaber

Italien 1861 Arnaldo Berni †

Osterreich-Ungarn Hans Tabarelli De Fatis

Truppenstärke

307. Kompanie, “Monte Ortler” Bataillon

3. Sturmkompanie der 22. Schützendivision

Verluste

gering

gering

Italienische Front (1915–1918)

1915
1. Isonzo – 2. Isonzo – Erste Dolomitenoffensive – Zweite Dolomitenoffensive – 3. Isonzo – 4. Isonzo – Lavarone (1915–1916)

1916
5. Isonzo – Südtiroloffensive – 6. Isonzo (Doberdo) – 7. Isonzo – 8. Isonzo – 9. Isonzo – Lawinenkatastrophe

1917
10. Isonzo – Ortigara – 11. Isonzo – 12. Isonzo – Pozzuolo – Monte Grappa

1918
Piave – San Matteo – Vittorio Veneto

Durch ihre strategisch günstige Lage oberhalb der Straße über den Gaviapass war die Punta San Matteo im Ersten Weltkrieg Schauplatz einer der letzten bedeutenden Siege der österreich-ungarischen Armee.

Anfang 1918 besetzten die Österreicher den Gipfel des Berges, um den Nachschub der Italiener auf der Gaviapassstraße mit Artillerie unter Beschuss nehmen zu können. Am 13. August konnten allerdings italienische Alpini der 308. Kompanie des “Monte Ortler” Bataillons in einem Überraschungsangriff die Punta erobern und die Hälfte der Österreicher als Gefangene nehmen.

Am 3. September jedoch gelang es k.k. Kaiserschützen im Rahmen der Operation Gemse in einem Sturmangriff und mit starkem Artilleriefeuer den Gipfel von der 307. Kompanie des “Monte Ortler” Bataillons wieder zu erobern. An dem von Oberleutnant Tabarelli De Fatis angeführten Angriff waren 150 Mann mit 10 Maschinengewehren beteiligt, die sich aus der 3. Sturmkompanie der 22. Schützendivision verstärkt mit Teilen von Hochgebirgs- und Bergführerkompanien zusammensetzten, darunter Teile der von Hauptmann Luis Molterer befehligten 30. Hochgebirgskompanie, die bereits am 1. September 1917 die Trafoier Eiswand erobert hatte.[1] Die folgende Bombardierung der Stellungen forderte zahlreiche Opfer auf beiden Seiten. Die Österreicher verloren 17 Männer, die Italiener 10.[2]

Im August 2004 fand man die gefrorenen Leichen dreier Kaiserschützen kurz unterhalb des Gipfels auf 3400 Metern Höhe.[3] Die Schlacht auf der Punta San Matteo hatte einen der höchstgelegenen Kampfschauplätze und war gleichzeitig die letzte siegreiche Schlacht Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg.[4]

Literaturverzeichnis

  • Udalrico Fantelli, Giuseppe Magrin, Giovanni Peretti: Agosto – Settembre 1918 Battaglie per il San Matteo. Le battaglie più alte della storia, Alpina, Bormio 2008, ISBN 978-88-87584-33-2.
  • Giuseppe Magrin: La battaglia più alta della storia. Punta San Matteo nel Gruppo Ortles-Cevedale 1918, Rossato, Valdagno 1994.
  • Giuseppe Magrin (Hrsg.): Il Capitano sepolto nei ghiacci. Lettere e diari di Arnaldo Berni. Vicende della guerra 1915 - ’18 sui monti tra Stelvio e Gavia, Alpina, Bormio 2012, ISBN 978-88-87584-32-5.
  • Walther Schaumann: Der österreichische Gegenangriff auf die Punta San Matteo (3692 m ü. M.) am 3. September 1918 In: Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Nr. 10/1968 (PDF; 14,3 MB), abgerufen am 9. März 2017.

Nachweise

  1. Walther Schaumann: Der österreichische Gegenangriff auf die Punta San Matteo (3692 m ü. M.) am 3. September 1918. S. 583 f.
  2. Italienische Internetseite Alpinia.net über die Kämpfe auf der Punta (Memento vom 4. Februar 2006 im Internet Archive)
  3. WWI bodies are found on glacier. Bericht der BBC vom 23. August 2004.
  4. Georg Bönisch: Die Ostfront: Krieg im ewigen Eis der Alpen. Spiegel Online vom 30. März 2004.

Bilder

  • Aufnahme von 1917 vom Monte Vioz auf Punta San Matteo (in der Mitte) und Pizzo Tresero
    Aufnahme von 1917 vom Monte Vioz auf Punta San Matteo (in der Mitte) und Pizzo Tresero
  • Gräber der gefallenen Kaiserschützen der Operation Gemse
    Gräber der gefallenen Kaiserschützen der Operation Gemse
  • Punta San Matteo
    Punta San Matteo