Hermann Eggert

Dieser Artikel beschreibt den Architekten. Zu dem Geodät siehe Hermann Paul Otto Eggert.

Hermann Eggert (* 3. Januar 1844 in Burg bei Magdeburg; † 12. März 1920 in Weimar; vollständiger Name: Georg Peter Hermann Eggert[1]) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.

Leben und Wirken

Eggert war der Sohn eines Zimmermeisters und Bauunternehmers,[2] er studierte Architektur bei Heinrich Strack an der Berliner Bauakademie. Schon früh gewann er Auszeichnungen für einige Entwürfe, die jedoch nicht ausgeführt wurden. 1873 wurde er nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) ernannt.[1] 1874 machte er im Auftrag der königlichen Museen in Berlin gemeinsam mit dem Archäologen Gustav Hirschfeld eine wissenschaltliche Forschungsreise nach Kleinasien, über die er im Jahrgang 1875 der Fachzeitschrift Deutsche Bauzeitung unter dem Titel „Architektonische Streifzüge in Kleinasien“ berichtete.[1]

Von 1875 bis 1889 arbeitete Eggert als Universitätsbaumeister der neu gegründeten Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Von 1889 bis 1898 war er im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Berlin tätig, zuletzt tituliert als Geheimer Oberbaurat, und war dort hauptsächlich mit der Ausführung von Sakralbauten betraut.[1] 1898 verließ er den Staatsdienst und arbeitete selbstständig, er unterhielt ein eigenes Büro in Hannover. Seinen Lebensabend verbrachte Hermann Eggert in Weimar, wo er sich ein Einfamilienhaus gebaut hatte.[1]

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

  • Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf Rügen
    Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf Rügen
  • Kriegerdenkmal in Magdeburg
    Kriegerdenkmal in Magdeburg
  • Sternwarte in Straßburg
    Sternwarte in Straßburg
  • Hauptbahnhof in Frankfurt am Main (Foto 1888)
    Hauptbahnhof in Frankfurt am Main (Foto 1888)
  • Kaiserpalast in Straßburg
    Kaiserpalast in Straßburg
  • Neues Rathaus in Hannover
    Neues Rathaus in Hannover
  • Bismarckturm in Burg bei Magdeburg
    Bismarckturm in Burg bei Magdeburg

Würdigungen

Eggert war von 1896 bis zu seinem Tod Mitglied in der Sektion Bildende Künste der Preußischen Akademie der Künste in Berlin.[4]

Im Jahre 2009 wurde ein Teil der Camberger Straße in Frankfurt-Gallusviertel in Hermann-Eggert-Straße umbenannt.

Literatur

(chronologisch)

  • Spemanns goldenes Buch vom Eigenen Heim. W. Spemann, Berlin / Stuttgart 1905, Nr. 493.
  • Eggert, Hermann (Georg Peter H.). In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 378–379 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • o. V.: Zum siebzigsten Geburtstag von Hermann Eggert. In: Deutsche Bauzeitung, 48. Jahrgang 1914, Nr. 1 (vom 3. Januar 1914), S. 10. (Digitalisat der Nrn. 1–9 bei der BTU Cottbus, abgerufen am 30. Oktober 2023)
  • Alexander Dorner: 100 Jahre Bauen in Hannover. Zur Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule. Hannover 1931, S. 26.
  • Christine Kranz-Michaelis: Das Rathaus im Kaiserreich. Kunstpolitische Aspekte einer Bauaufgabe des 19. Jahrhunderts. (= Kunst, Kultur und Politik im deutschen Kaiserreich, Band 4.) Gebr. Mann, Berlin 1982, ISBN 3-7861-1339-4, S. 395–413.
  • Wolfgang Steinweg: Das Rathaus in Hannover. Von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart. Schlüter, Hannover 1988, ISBN 3-87706-287-3, S. 38 f. (und öfter).
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945. (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, Band 70.) Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt / Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 331.
  • Helmut Knocke: Eggert, Georg Peter Hermann. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 105 (und öfter). (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
  • Helmut Knocke: Eggert, Georg Peter Hermann. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 147.
  • Hiram Kümper, Dieter Wegener: Ernst Ehrhardt, Dombaumeister. Ein Architektenleben zwischen Preußen und Bremen. Edition Temmen, Bremen 2022, ISBN 978-3-8378-1061-5, S. 122.
Commons: Hermann Eggert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Entwürfe und Projekte von Hermann Eggert im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
  • Eggert, Hermann, auf deutsche-biographie.de
  • Hermann Eggert, auf deutsche-digitale-bibliothek.de
  • Eggert, Hermann, auf frankfurter-personenlexikon.de
  • Eggert, Hermann, auf kalliope-verbund.info
  • Eggert, Georg Peter Hermann. Hessische Biografie. (Stand: 16. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

  1. a b c d e o. V.: Zum siebzigsten Geburtstag von Hermann Eggert. In: Deutsche Bauzeitung, 48. Jahrgang 1914, ... (siehe Literatur)
  2. Eggert, Georg Peter Hermann. In: Hessische Biographie (lagis-hessen.de). 22. August 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023. 
  3. Godehard Hoffmann: Architektur für die Nation? Der Reichstag und die Staatsbauten des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-4834-7, S. 160 ff.
  4. Bildende Kunst – Mitglieder: Hermann Eggert auf der Website der ADK.
Normdaten (Person): GND: 118836935 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2007109205 | VIAF: 45099198 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Eggert, Hermann
ALTERNATIVNAMEN Eggert, Georg Peter Hermann (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt, preußischer Baubeamter
GEBURTSDATUM 3. Januar 1844
GEBURTSORT Burg (bei Magdeburg)
STERBEDATUM 12. März 1920
STERBEORT Weimar