Ignacij Knoblehar

Ignaz Knoblecher, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1850

Ignacij Knoblehar, eingedeutscht Ignaz Knoblecher (* 6. Juli 1819 in St. Kanzian, Unterkrain; † 13. April 1858 in Neapel) war ein slowenischer katholischer Geistlicher, Missionar und Forschungsreisender.

Leben

Ignaz Knoblechner studierte Katholische Theologie in Ljubljana und Rom und wurde Missionar in Afrika. Dort wurde er als Abuna Soliman bekannt. Er wurde apostolischer Generalvikar für Innerafrika und residierte seit 1848 in Khartum. Ende 1849 drang er 4.000 km auf dem Weißen Nil bis auf 4° 10' nördlicher Breite vor. Die Ergebnisse dieser Reise veröffentlichte er zum Teil in dem 1850 erschienenen Buch „Reise auf dem weißen Nil“ während eines Heimataufenthaltes in Österreich. Die zurückgebrachten ethnographischen Sammlungen schenkte Knoblehar teils der Stadt Ljubljana als einem Grundbestand des späteren Slowenischen Ethnographischen Museums, teils dem Naturalienkabinett in Wien. 1852 gründete er die erste Missionsstation am Weißen Nil in Gondokoro bei den Bari und zwei Jahre später die Station „Heiligenkreuz“ (Angweyn) bei den Dinka.

Veröffentlichungen

  • Reise auf dem weissen Flusse. Aus den Original-Maniscripen des General-Vicars von Central-Africa Ignaz Knoblecher, bearbeitet von Vinzenz Ferrerius Klun. Laibach, 1850.
    • Neuausgabe Reise auf dem weißen Nil. Mit einer Einleitung von Michael H. Zach (= Sammlung von alten Afrika-Reisebeschreibungen österreichischer Forschungsreisender. Bd. 4). Kainbacher, Baden bei Wien 2003, ISBN 3-9501302-4-1.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Knoblecher, Ignaz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 154–158 (Digitalisat).
  • Franz StanonikKnoblecher, Ignaz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 308–313.
  • Knoblehar, Ignacij. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 442 f. (Direktlinks auf S. 442, S. 443).
  • Ivanka Tadina: Ignacij Knoblehar: 1819–1858, veliki pionir krščanske civilizacije in odličen apostol črnih (= Acta ecclesiastica Sloveniae 13). Ljubljana: Univ., Teološka Fak., 1991.
  • Johannes MadeyKnoblecher, Ignaz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 143–144 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Dietmar Henze: Knoblecher, Ignaz. In: Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde. Band 3. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-23889-7 (zuvor: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1993), S. 45 f.
  • Peter Rohrbacher: Logwit-lo-Ladú (1848–1866): Seine Bedeutung als afrikanische Gewährsperson in der Frühphase der österreichischen Afrikanistik in: Michel Espagne, Pascale Rabault, David Simo (Hg.): Afrikanische Deutschland-Studien und deutsche Afrikanistik – ein Spiegelbild. Würzburg 2014, S. 49–72.

Weblinks

Normdaten (Person): GND: 119174790 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n94001834 | VIAF: 54952295 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Knoblehar, Ignacij
ALTERNATIVNAMEN Knoblecher, Ignaz; Abuna Soliman
KURZBESCHREIBUNG slowenischer Missionar in Afrika
GEBURTSDATUM 6. Juli 1819
GEBURTSORT St. Kanzian, Unterkrain
STERBEDATUM 13. April 1858
STERBEORT Neapel